add an die freude

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Sebastian Hugentobler 2017-11-08 14:08:34 +01:00
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104
src/songs/an_die_freude.ly Normal file
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\version "2.19"
\include "articulate.ly"
\header {
title = "An die Freude"
composer = "Volksweise, vor 1799"
poet = "Mässig bewegt"
tagline = ""
}
piuF = \markup { \italic più \dynamic f }
musicOne = \relative e' {
\time 4/4
\key a \major
\partial 4 e8.\f e16 |
a4-. a-. b-. b-. |
cis8. (d16) e4 r e8. cis16 |
cis8 (b) d (b) a4 gis |
a2 r4 e8. e16 |
a4-. a-. b-. b-. |
cis8. (d16) e4 r e8. cis16 |
cis8 (b) d (b) a4 gis |
a2 r4 gis8. a16 |
b4.-^ b8 cis4. cis8 |
d8. (cis16) d4 r b8. b16 |
cis4.\< cis8 dis4. dis8 |
e2\! r4 e,8.\f e16 |
a4-. a-. b-. b-. |
cis8. (d16) e4 r e8. cis16 |
cis8 (b) d (b) b (a) a (gis) |
a2 r4 e8.\f e16 |
a4. a8 a4. a8 |
a8. (gis16) gis4 r e8.-\piuF gis16 |
b4. b8 b4. b8 |
b4 (cis) r e,8. e16 |
a4. gis8 fis (e) d (cis) |
fis2 d4 cis |
b4. cis16 (d) e4. e8 |
e4 a, r a'8. a16 |
b4.^"Etwas zögernd" a8 b4. cis8 |
b (a) a4 r s4 |
\bar "|."
}
verseOne = \lyricmode {
Freu -- de, |
schö -- ner Göt -- ter -- |
fun -- ken, Toch -- ter |
aus E -- ly -- si -- |
um! Wir be -- |
tre -- ten feu -- er -- |
trun -- ken, himm -- li -- |
sche, dein Hei -- lig -- |
tum. Dei -- ne |
Zau -- ber bin -- den |
wie -- der, was die |
Mo -- de streng ge -- |
teilt, al -- le |
Men -- schen wer -- den |
Brü -- der, wo dein |
sanf -- ter Flü -- gel |
weilt. Seid um -- |
schlu -- ngen, Mil -- li -- |
o -- nen! Die -- sen |
Kuss der gan -- zen |
Welt! Brü -- der, |
ü -- berm Ster -- nen -- |
zelt muss ein |
lie -- ber Va -- ter |
woh -- nen, muss ein |
lie -- ber Va -- ter |
woh -- nen! |
}
\book {
\score {
<<
\new Voice = "one" {
\musicOne
}
\new Lyrics \lyricsto "one" {
\verseOne
}
>>
\layout {
}
}
}
\book {
\score {
\unfoldRepeats \articulate
<<
\new Voice = "one" {
\musicOne
}
>>
\midi {
\tempo 4 = 100
}
}
}

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@ -0,0 +1,57 @@
\par
2. Wem der grosse Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu sein,
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund!
Was den grossen Ring bewohnet, huldige der Sympathie!
zu den Sternen leitet sie,
|: wo der Unbekannte thronet. :|
\par
3. Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur,
alle Guten, alle Bösen folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben, einen Freund, geprüft im Tod;
Wollust ward dem Wurm gegeben und der Cherub fleht vor Gott.
Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt, über Sternen muss er wohnen.
\par
4. Freude heisst die starke Feder in der ewigen Natur,
Freude, Freude treibt die Räder in der grossen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen, die des Sehers Rohr nicht kennt.
Froh wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächtgen Plan,
laufet, Brüder, eure Bahn, freudig wie ein Held zum Siegen!
\par
5. AUs der Wahrheit Feuerspiegel lächelt sie den Forscher an;
zu der Tugend steilem Hügel leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge sieht man ihre Fahnen wehn,
durch den Riss gesprengter Särge sie im Chor der Engel stehn.
Duldet mutig, Millionen! Duldet für die bessre Welt!
Droben überm Sternenzelt wird ein grosser Gott belohnen!
\par
6. Göttern kann man nicht vergelten;schön ist's ihnen gleich zu sein,
Gram und Armut soll sich melden, mit dem Frohen sich erfreun!
Groll und Rache sei vergessen, unserem Todfeind sei verziehen;
keine Träne soll ihn pressen, keine Reue nage ihn!
Unser Schuldbuch sei vernichtet, ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder, überm Sternenzelt richtet Gott wie wir gerichtet!
\par
7. Freude sprudelt in Pokalen;
in der Traube goldnem Blut trinken Sanftmut Kannibalen,
die Verzweiflung Heldenmut. --- Brüder, fliegt von euren Sitzen,
wenn der volle Römer kreist; lasst den Schaum zum Himmel spritzen:
dieses Glas dem guten Geist!
Den der Sterne Wirbel loben, den des Seraphs Hymne preist,
dieses Glas dem guten Geist überm Sternenzelt dort oben!
\par
8. Festen Mut in schweren Leiden, Hilfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden, Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen, --- Brüder, gält es Gut und Blut ---
dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut!
Schliesst den heilgen Zirkel dichter! Schwört bei diesem goldnen Wein,
dem Gelübde treu zu sein; schwört es bei dem Sternenrichter!
\\~
\begin{flushright}
Friedrich Schiller, 1785
\end{flushright}